Muskelaufbau beim Pferd - Teil 1
Vor dem training:
alles was du über muskeln wissen solltest
„In nur wenigen Wochen zur Traumfigur“ - das hört man vor allem im Sommer allzu oft. Wir wissen natürlich, dass die Pfunde nur mit viel Fleiss und Disziplin purzeln. Genauso ist es auch bei den Pferden. Zwar gehen viele ReiterInnen davon aus, dass das Pferd von Natur aus fit und stark ist, aber das ist leider ein Fehlschluss.
Der Muskel- und Ausdaueraufbau bei einem Pferd braucht, genau wie bei uns Menschen, viel Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen. Die Aufbauphase ist mit sehr viel Anstrengung verbunden. Das Ziel von grösserer Muskulatur, besserer Fitness und höherer Ausdauer kann nicht über Nacht erreicht werden. Deshalb gibt es einige Regeln, die unbedingt beachtet werden sollten. Bevor man sich jedoch mit dem Training befasst, sollte man sich klar werden, was Muskelaufbau wirklich bedeutet.
Die wichtigsten Aspekte beim Muskelaufbau
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Korrektes Training: Das richtige Training ist ein
vielfältiges Training, bei dem die Muskeln nicht nur angespannt, sondern auch regelmässig entspannt wird.
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Hochwertiges Futter: Training und Futter ergänzen sich gegenseitig. Der Muskelaufbau kann während der Regenerationszeit mithilfe von Basis-,
Kraft- sowie Zusatzfutter effizient unterstützt werden. Die richtigen Nährstoffe verhelfen zu
gesunden und starken Muskeln.
- Richtiges Equipment: Der ganze Aufbauprozess ist mit beidseitiger Anstrengung verbunden. Dem Pferd kann dieser mit hilfreicher Ausrüstung erleichtert werden. Dazu gehören z.B. ein korrekter Hufbeschlag, Dehnung, Massage etc.
Wie sind Muskeln aufgebaut?
Die Hauptaufgabe der Muskeln ist die Bewegung des Pferdes. Hierfür wird Energie in den Muskeln umgewandelt und freigesetzt. Muskeln bestehen aus Proteinen, also Eiweiß, welche sich wiederum aus einzelnen Aminosäuren zusammensetzen. Man unterscheidet bei letzteren zwischen essentiellen (diese kann der Körper herstellen) und nichtessentiellen (diese kann der Körper nicht selber herstellen). Diese nichtessentiellen Aminosäuren müssen über die Nahrung aufgenommen werden - im Falle des Pferdes durch Zusatzfutter.
Wie funktionieren die Muskeln?
In der Skelettmuskulatur findet man rote und weisse Muskelfasern. Die roten Muskelfasern erhalten ihre Farbe durch den hohen Anteil Myoglobin. Myoglobin transportiert Sauerstoff innerhalb der Muskelzelle und ermöglicht damit die aerobe Energiegewinnung aus dem Körperfett. Die roten Muskelfasern kontrahieren langsam, sind aber sehr ausdauernd und können über einen längeren Zeitraum arbeiten. Bei Ausdauersportlern, wie z.B. Distanzpferden ist der Anteil roter Muskelfasern besonders hoch.
Rennpferde hingegen müssen in kurzer Zeit möglichst kraftvolle Leistung erbringen. Sie haben in ihrer Muskulatur einen hohen Anteil an weissen Muskelfasern. Die weissen Muskelfasern können sich mit unglaublicher Kraft und sehr schnell zusammenziehen, jedoch nur für kurze Zeit. Anders als die roten Muskelfasern verbrennen die weissen ohne Sauerstoff Energieträger wie das in den Zellen vorhandene ATP, bzw. das in der Muskulatur gespeicherte Glykogen. Die weissen Muskelfasern enthalten nur sehr wenig vom roten Farbstoff Myoglobin, deswegen erscheinen sie blass/"weiss".
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