
Die Atmung (Sanskript Pranayama) ist der fundamentale Vorgang, der den Menschen mit Lebensenergie versorgt. „Prana“ bedeutet Lebensenergie sowie Atem und „Ayama“ bedeutet soviel wie kontrollieren, ausdehnen, lenken. Durch die bewußte Lenkung und Vertiefung der Atmung, kann die Konzentration positiv beeinflusst werden.
Im Reitunterricht ist die Atmung ein ewiges Thema. Wie oft werden die Schüler ermahnt die Atmung nicht zu vergessen um genau bei der nächsten Einleitung einer Lektion, diese wieder
anzuhalten und den Fluss zu unterbrechen?
Mit einfachen Anleitungen zur kontrollierten Atmung werden im Yoga auf der Matte die Übenden zu einem Zusammenspiel der Atmung mit den Asanas angeleitet. Ich kombiniere jede Lektion auf der Matte mit einigen Panayamas. Vor oder nach den Asanas kommen alle in ihrer Energie an und spüren ihre Körpermitte auf eine wohltuende Weise. Dieses konstante kontrollierte Ein- und Ausatmen, wird dann durch die Lektion hindurch immer wieder in die Asanas eingebaut. Ujai wird praktiziert und die Aufrichtung, die Dehnung und auch in die Drehung verstärkt.
Diese einfachen Vorgänge können problemlos in den Reitunterricht eingebaut werden. Es ist die Aufgabe des Lehrers die Schüler in ihrer Atmung auf dem Pferd anzuleiten. Einige Minuten vor dem Anreiten ruhige Atemübungen zu lehren um Atemmuster zu erkennen und zu ändern und um ein Lungenvolumen aufzubauen, welches die Anforderungen an eine Lektion meistern kann.
Während der Stunde sollten die Schüler mit Anweisungen zur Ein- und Ausatmung durch die Lektionen geleitet werden.
Einfachen Lektionen im Schritt in welcher die Atmung genau beobachtet wird, folgen kompliziertere Figuren welche eine korrekte Atmung voraussetzen. Bleibt der Fluss konstant? Atmet der Reiter nach wie vor in die Tiefe der Körpermitte? Sind die feinen Hilfen an die Atmung angelehnt? Einatmen - Aufrichten, Ausatmen - Drehen?
Denn was nützt ein Schenkel am richtigen Ort wenn mit angehaltener Atmung der komplette Energiefluss zwischen Reiter und Pferd bereits davor unterbrochen wurde?
Und schnaubt, dass Pferd dann zufrieden nach einer gelungen Lektion ab - fliesst das Prana beider im Einklang.
Ich bin der Atem (prana). Der Atem ist Leben und das Leben ist Atem. Denn solange der Atem in diesem Körper weilt, solange weilt auch das Leben.
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